Lasst uns die Welt verbessern
Der Soziologe Hartmut Rosa hat so manche Vorschläge, wie wir gängige Krisen überwinden können. ZIMT hat sich sein neues Buch angesehen.
Text: Jana Reininger da Rosa
Bild/Collage: Suhrkamp Verlag/ZIMT Magazin/Kamchatka/thekaleidoscope/pixabay

Die aktuelle Zeit ist von Krisen geprägt, das ist nichts Neues. Mittendrin sollen wir uns auch noch stetig weiter optimieren: uns selbst vermarkten, Netzwerke erweitern, die Gesundheit pflegen, zunehmend Geld verdienen, immer weiter Neues lernen… Zwischen all diesen Ansprüchen verlieren wir das, was wirklich wichtig ist: unsere Beziehung zur Welt, so der Soziologe Hartmut Rosa.
Diesen Kontakt nennt er Resonanz. Wir finden ihn beispielsweise in tiefgründigen Gesprächen mit anderen Menschen oder in Ausflügen in die Natur. Statt diesen „vibrierenden Draht” zu spüren, würden wir jedoch vor allem in unsere Smartphones schauen und mittels Technologie versuchen, die Welt unter Kontrolle zu bekommen. Doch das mache uns nicht glücklich.
„Eine bessere Welt ist möglich”, sagt Rosa jedoch, ändern müssen wir sie aber selbst. Das macht zwar Hoffnung, aber wie soll das gehen?
Mit Musik vielleicht, stellt Rosa in den Raum. Schließlich habe auch die letzte Revolution, die in unseren Breitengraden etwas bewegt hat, so funktioniert – 1968 mit Woodstock und Co. nämlich – denn Musik vereine Menschen dort, wo politische Diskussionen nicht mehr greifen.

In „Beschleunigen wir die Resonanz“ führt der deutsche Soziologe ein Gespräch mit dem französischen Erziehungswissenschaftler Nathanaël Wallenhorst. Die beiden Professoren bieten spannende Theorien, die die Probleme der Gegenwart in Angriff nehmen. Mit nur 77 kleinen Seiten ist das Büchlein auch schnell gelesen – vorausgesetzt, man ist mit der sozialwissenschaftlichen Denke vertraut, denn das Werk ist komplizierter geschrieben als eigentlich nötig.
Die Fachbegriffe, mit denen die beiden Männer um sich schmeißen, schließen viele Menschen aus, die an den Gedanken der beiden durchaus interessiert sein könnten.
Nichtsdestotrotz verdient die Neuerscheinung eine Empfehlung für Menschen, die sich an Kapitalismuskritik erfreuen und denen die Spaltung der Gesellschaft ein Dorn im Auge ist.
Wem empfehlen wir das Buch? Menschen, die sich an Kapitalismuskritik erfreuen und von Fachbegriffen nicht abgeschreckt sind.
Wie lange liest man an dem Buch? Mit 77 Seiten reicht eine kurze Zugfahrt zum Auslesen aus.
Wann ist das Buch erschienen? 15.07.2024
Was kostet das Buch und wo kann man es kaufen? Das Buch kostet EUR 14,40 und ist hier erhältlich.