Glossar

ADHS

Damit Personen mit der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) diagnostiziert werden, muss eine Zeitspanne von zumindest sechs Monaten vorliegen, in der es zu Symptomen von Unaufmerksamkeit und/oder ungewöhnliche Ausmaßen von Hyperaktivität und Impulsivität kommt.

Wenn du das Gefühl hast, du könntest ADHS haben, wende dich an deine:n Hausärzt:in, an eine:n Psychiater:in oder eine:n Psychotherapeut:in. Selbstdiagnosen sind gefährlich, da sie oft falsch sind und du somit nicht zu der notwendigen, richtigen Behandlung kommst. Hier findest du Hilfe.

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Agitierte Depression

Die agitierte Depression ist eine besondere Form der Depression, bei der man hochfunktional ist, sich aber innerlich leer fühlt.

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Ambulant

Wenn Menschen Ärzt:innen oder Therapeut:innen für eine Behandlung aufsuchen und direkt im Anschluss daran wieder nach Hause gehen, spricht man von einer ambulanten Behandlung oder Betreuung. Diese ist nicht ortsgebunden. Ambulant ist das Gegenteil von stationär.

Ambulatorium

Ein Ambulatorium ist eine medizinische Einrichtung für die Behandlung von Patienten, die sich selbstständig fortbewegen können. Die Behandlung in einem Ambulatorium erfolgt in der Regel ambulant, das bedeutet, dass Patient:innen während des Behandlungszeitraums nach Hause gehen können. Ambulatorien können unter anderem (Fach-)Arztpraxen ähnliche Einrichtungen, aber auch ambulante Spitäler/Krankenhäuser umfassen.

Anamnese / Anamnesegespräch

Als Anamnese wird die Krankengeschichte von Patient:innen bezeichnet. In einem Anamnesegespräch befragen Ärzt:innen Menschen im Hinblick auf aktuelle Beschwerden, um deren Vorgeschichte zu erfassen. Dabei gehen Ärzt:innen auf die Lebensumstände, frühere Erkrankungen und Therapien, den Lebensstil sowie die familiären und beruflichen Verhältnisse ein. Anhand der Vorgeschichte können Ärzt:innen etwaige Risikofaktoren abschätzen und ggf. eine erste Verdachtsdiagnose stellen, die zu einer möglichen Therapie führen kann.

Angst

Angst ist ein Grundgefühl, das aufgrund von gefährlichen oder unangenehmen Ereignissen eintreten kann und sich in Sorge, Stress oder somatischen Anzeichen von Anspannung äußert. Bis zu einem gewissen Maß ist Angst ein gesundes Gefühl, dass Menschen zu wichtigen Verhaltensweisen im Alltag bewegt.

Allerdings können Ängste auch krankhafte Ausmaße annehmen. In vielen Fällen ist beispielsweise von einer Angststörung zu sprechen.

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Angststörung

Gegensätzlich zu gesunden Angstgefühlen umfassen Angststörungen extreme Ängste und Störungen im Verhalten der erkrankten Person. Die Symptome sind dabei derart ausgeprägt, dass sie zu ernsthaften Stressgefühlen und einer Beeinträchtigungen im alltäglichen Handeln führen. Im Englischen wird zwischen den Begriffen ‘anxiety’ und ‘fear’ unterschieden. Dabei bezieht sich ‘anxiety’ auf zukunftsorientierte Ängste und ‘fear’ auf gegenwärtige Gefahren. Im Deutschen gibt es diese unterschiedlichen Begriffe nicht. Beide Angstformen können innerhalb einer Angststörung auftreten.

Angststörungen können unterschiedliche Formen, wie beispielsweise generalisierte Angststörungen, spezielle Phobien, Platzangst oder Panikstörungen, annehmen. Wo eine Angststörung eingegliedert wird, unterscheidet sich beispielsweise danach, was die Angst triggert.

Wenn du das Gefühl hast, du könntest von einer Angststörung betroffen sein, wende dich an deine:n Hausärzt:in, eine:n Psychiater:in oder ein:e Psychotherapeut:in. Selbstdiagnosen sind gefährlich, da sie oft falsch sind und du somit nicht zu der notwendigen, richtigen Behandlung kommst. Hier findest du Hilfe.

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Anorexia Nervosa

Die Magersucht wird auch Anorexie oder Anorexia nervosa genannt. Sie ist eine psychische Erkrankung und gehört zu den Essstörungen. Dabei verfügt die betroffene Person über eine verzerrte Einstellung gegenüber der Nahrungsaufnahme, Lebensmitteln und ihrem eigenen Körpergewicht. Zusätzlich empfinden die Betroffenen starke Angst vor einer Gewichtszunahme. Menschen mit Magersucht schränken die Nahrungszufuhr meist strikt ein, wodurch ein starker Gewichtsverlust entsteht. Dieser Gewichtsverlust kann häufig gefährlich und lebensbedrohlich werden.

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Antidepressiva

Antidepressiva sind Psychopharmaka, also Medikamente, die auf die Stimmung und den Antrieb eines Menschen einwirken. Sie werden zur Behandlung von Depressionen angewendet. Oft werden sie aber auch in anderen Bereichen eingesetzt: bei Angst- und Zwangsstörungen, bei Panikattacken, Schlafstörungen oder PMS, bei Essstörungen oder chronischen Schmerzen.

Du willst mehr über Antidepressiva wissen? In diesem Beitrag haben wir einen Überblick über Antidepressiva erstellt. Noch umfassendere Informationen findest du in unserer Recherche zu unserem Antidepressiva-Schwerpunktthema.

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Autismus (/Autismus-Spektrum-Störungen)

Während Fachleute oftmals von einer Entwicklungsstörung sprechen, wehren sich einige Autist:innen gegen ein negatives Bild der Diagnose. Sie empfinden Autismus als eine Variante menschlichen Wahrnehmens, Fühlens und Denkens, die neurologisch bedingt ist. 

Ein Merkmal von Autismus ist eine geringere Filterfunktion, wobei mehr Sinnesreize das Bewusstsein erreichen. Bestimmte Situationen können dadurch überfordernd sein. Während sich neurotypische Menschen soziale Kompetenzen, die in der Mehrheitsgesellschaft als „normal“ gelten, meist unterbewusst aneignen, müssen autistische Menschen solche nonverbale und soziale Regeln ähnlich einer Fremdsprache erlernen.

Autismus ist keine Krankheit und befindet sich auf einem Spektrum. Sind die Merkmale weniger stark ausgeprägt fallen sie dem Umfeld der autistischen Person oder der autistischen Person selbst oft sehr spät auf. Die Diagnose wird dann erst im Jugendlichen- oder Erwachsenenalter gestellt.

Quelle: autismus deutsche schweiz. 2019. Autismus-Spektrum-Störungen. 4. Auflage. Zürich. https://www.autismus.ch/uploads/pdfs/downloads/ads_ASS-Broschuere_102019.pdf

Autogenes Training

Das autogene Training ist eine auf Autosuggestion basierende Entspannungstechnik. Grundlage ist, dass die meisten Menschen Entspannung allein mit Hilfe von Vorstellungskraft erreichen können. In der Praxis geht es um das Erleben der Wärme und der Schwere im Körper.

Beruhigungsmittel

Als Beruhigungsmittel werden Arzneimittel benannt, die eine beruhigende oder aktivitätsdämpfende Wirkung haben. Zu ihnen zählen beispielsweise Benzodiazepine oder Tranquilizer. Beruhigende Medikamente können zur Abhängigkeit führen, deshalb ist bei ihrer Einnahme Vorsicht geboten – sie sollte auch nie ohne ärztliche Verschreibung eingenommen werden.

Binge-Eating-Störung

Die Binge-Eating-Störung wird auch Esssucht genannt. Sie ist eine psychische Erkrankung und gehört zu den Essstörungen. Ähnlich wie bei der Bulimie leiden die Betroffenen unter wiederholten, unkontrollierten Essanfällen. Dabei handelt es sich meist um große Mengen hochkalorischer Lebensmitteln. Oft wird so viel gegessen, dass es zu einem unangenehmen Völlegefühl und Übelkeit kommt. Gegenmaßnahmen, um die Nahrung wieder loswerden, erfolgen kaum. Die Betroffenen erleben starke Scham- und Schuldgefühle, häufig entwickeln Betroffene Übergewicht.

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biopsychosoziales Modell

Das biopsychosoziale Modell geht davon aus, dass Krankheiten nicht nur durch körperliche Ursachen, sondern auch bei Störungen des Zusammenspiels zwischen biologischen, psychischen oder sozialen Faktoren entstehen können. Eine leicht verständliche Erklärung des Modells findest du in diesem Video.

Bipolare Störung

Eine bipolare affektive Störung umfasst zumindest zwei Episoden, während welcher Stimmung und Aktivitätsniveau der erkrankten Person auffallend beeinträchtigt sind. Diese beiden Episoden sind einerseits die Manie oder Hypomanie, in der die Stimmung gehoben ist und die Person mehr Antrieb und Aktivität aufweist, und andererseits die Depression, in der die Stimmung gesenkt ist und die Person weniger Antrieb und Aktivität aufweist.

Wenn du das Gefühl hast, du könntest von einem Burnout betroffen sein, wende dich an deine:n Hausärzt:in, eine:n Psychiater:in oder ein:e Psychotherapeut:in. Selbstdiagnosen sind gefährlich, da sie oft falsch sind und du somit nicht zu der notwendigen, richtigen Behandlung kommst. Hier findest du Hilfe.

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Borderline

Die Borderline-Persönlichkeitsstörung ist ein psychiatrisches Krankheitsbild, bei dem es zu Impulisivität und Instabilität von Emotionen und Stimmung, von Identität und sozialen Beziehungen kommt. Borderline ist eine besonders stigmatisierte Diagnose.

Wenn du das Gefühl hast, du könntest von Borderline betroffen sein, wende dich an deine:n Hausärzt:in, eine:n Psychiater:in oder ein:e Psychotherapeut:in. Selbstdiagnosen sind gefährlich, da sie oft falsch sind und du somit nicht zu der notwendigen, richtigen Behandlung kommst. Hier findest du Hilfe.

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Bulimia Nervosa

Die Ess-Brechsucht wird auch Bulimia Nervosa oder Bulimie genannt. Sie ist eine psychische Erkrankung und gehört zu den Essstörungen. Die Betroffenen erleiden dabei wiederholte, unkontrollierte Essanfälle, bei denen meist große Mengen an Nahrung gegessen werden. Dabei fühlen sich die Personen machtlos und ohne Kontrolle über ihr Verhalten.  Anschließend versuchen Menschen mit Bulimie die Gewichtszunahme durch verschiedene Maßnahmen zu verhindern. Neben starken Scham- und Schuldgefühlen ist für Betroffene auch die Angst vor Gewichtszunahme  sehr belastend. Langfristig kann es zu weiteren körperlichen und psychischen Problemen kommen.

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Österreichische Gesellschaft für Essstörungen. Beratungsstellen.

Burnout

Erfährt eine Person über einen längeren Zeitraum übermäßig Stress in der Arbeit, kann sie ein Burnout erleben. Dann fühlt sie sich erschöpft und energielos. Sie kann sich distanziert zu ihrer Arbeit fühlen und negative oder zynische Gefühle und Gedanken bezüglich ihrem Arbeitsalltag haben. Außerdem fühlen sich Betroffene eines Burnouts oft, als wäre ihr Handeln wirkungslos und als würden sie ohnehin nichts erreichen, egal wie sehr sie sich bemühen.

Wenn du das Gefühl hast, du könntest von einem Burnout betroffen sein, wende dich an deine:n Hausärzt:in, eine:n Psychiater:in oder ein:e Psychotherapeut:in. Selbstdiagnosen sind gefährlich, da sie oft falsch sind und du somit nicht zu der notwendigen, richtigen Behandlung kommst. Hier findest du Hilfe.

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Care Arbeit

Care-Arbeit, oder auch Sorgearbeit genannt, umfassen Tätigkeiten des Sorgens und Kümmerns. Das umfasst Kinderbetreuung und Pflege älterer Menschen, familiäre Unterstützung, Haushalt oder Unterstützung unter Freund:innen. Diese Arbeiten werden überwiegend von Frauen geleistet und als unbezahlte Hausarbeit gesellschaftlich als selbstverständlich angesehen. Sie sind gesellschaftlich jedoch notwendig, um gegenständige Verhältnisse aufrecht zu erhalten und die Arbeitsfähigkeit der Menschen zu ermöglichen. Deshalb wird in der Soziologie auch von reproduktiven Tätigkeiten gesprochen, deren Anerkennung und Entlohnung oft gefordert wird.

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Cis

Cis ist das Gegenstück zu trans. Der Begriff cis wird verwendet, um auszudrücken, dass eine Person das Geschlecht hat, dem sie bei der Geburt aufgrund der Geschlechtsteile zugeordnet wurde.

Ein Beispiel: Tina wurde mit einer Vulva geboren. Sie nimmt sich selbst als Frau wahr. Tina ist eine cis Frau.

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Content Creator

Content (=Inhalt), Creator (=Ersteller:in)

Ein:e Content Creator erstellt Online-Inhalte für eine bestimmte Zielgruppe. Content Creators arbeiten in Marketingabteilungen oder sie produzieren selbstständig Inhalte. Ein:e Privatperson, die regelmäßig Inhalte auf sozialen Medien publiziert, kann auch als Content Creator:in verstanden werden. 

Depression

Expert:innen unterscheiden zwischen unterschiedlichen Diagnosen, die mit Depressionen zusammenhängen (depressive Episoden, wiederkehrende depressive Episoden usw.). Was ihnen gemeinsam ist, ist die depressive Stimmung und der Verlust von Freude. Menschen, die depressiv sind, fühlen sich beispielsweise traurig, reizbar oder leer. Oft gehen aber auch andere Symptome damit einher, die es dem erkrankten Menschen schwierig machen, im Alltag wie gewohnt zu funktionieren. Einige Menschen fühlen sich hoffnungslos, müde oder wertlos. Manchmal sind auch suizidale Gedanken Merkmale einer Depression. Diese Symptome können allerdings unterschiedlich ausfallen.

Etwa 280 Millionen Menschen sind laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von Depressionen betroffen. Alleine in Österreich haben laut Gesundheitsministerium 7,5 % der Frauen und 3,9 % der Männer die Diagnose Depression erhalten. Suizid ist die zweithäufigste Todesursache junger Menschen.

Wenn du das Gefühl hast, du könntest depressiv sein, wende dich an deine:n Hausärzt:in, an eine:n Psychiater:in oder eine:n Psychotherapeut:in. Selbstdiagnosen sind gefährlich, da sie oft falsch sind und du somit nicht zu der notwendigen, richtigen Behandlung kommst. Hier findest du Hilfe.

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depressive Episode

Eine depressive Episode ist ein vorübergehender Zeitraum, in dem sich ein Mensch depressiv  fühlt. Sie kann mild, mittelgradig oder schwer ausfallen. Sie kann ein einziges Mal oder auch wiederkehrend auftreten. Damit eine depressive Episode diagnostiziert wird, muss die Phase über mindestens zwei Wochen anhalten und den Großteil eines Tages einnehmen.

Menschen in depressiven Phasen haben oft Schwierigkeiten sich zu konzentrieren, sie fühlen sich wertlos, hoffnungslos oder schuldig. Manche verlieren ihren Appetit oder können nicht schlafen, sind müde oder energielos. Auch suizidale Gedanken können vorkommen.

Wenn du das Gefühl hast, du könntest depressiv sein, wende dich an deine:n Hausärzt:in, an eine:n Psychiater:in oder eine:n Psychotherapeut:in. Selbstdiagnosen sind gefährlich, da sie oft falsch sind und du somit nicht zu der notwendigen, richtigen Behandlung kommst. Hier findest du Hilfe.

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Depressivität

Der Begriff Depressivität ist ein umfassender Begriff. Er inkludiert nicht nur die Depression, sondern auch andere psychische Inaktivitäts- und Verstimmungszustände, Anspannungsschwächen, Niedergeschlagenheit und Bedrückung.​

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Deprivation

Der Begriff Deprivation bezeichnet laut Duden einen Mangel, Verlust oder Entzug von etwas Erwünschtem, beispielsweise einen Liebesentzug. Als psychische Deprivation bezeichnet man den psychischen Zustand des Organismus, der durch ungenügende Befriedigung der grundlegenden seelischen Bedürfnisse entsteht. Dieser Zustand kann entstehen, wenn es nicht gelingt, eine enge und von intensiven Gefühlen geprägte Beziehung zum Mitmenschen aufzubauen.

Diagnose

Eine Diagnose bezeichnet eine Feststellung einer körperlichen oder psychischen Erkrankung. Die Feststellung sollte durch eine:n Ärzt:in passieren. Selbstdiagnosen sind gefährlich, da sie reale Erkrankungen oft nicht erfassen und einer sinnvollen Behandlung im Weg stehen.

Dissoziation

Lücken in der Erinnerung, der eigenen Wahrnehmung, der Identität und dem Bewusstsein fallen unter den Begriff der Dissoziation. Dazu gehören kurzzeitige „normale Dissoziationen“, wie Tagträumen oder in Gedanken versunken sein. Fehlende Erinnerungen an Aktivitäten über Minuten, Stunden, Tage oder gar längere Zeiträume können dagegen Teil einer dissoziativen Störung sein. Dabei fühlen sich Personen von sich selbst, das heißt, von ihren Erinnerungen, Eindrücken, ihrer Identität, ihren Gedanken, Gefühlen, ihrem Körper und ihrem Verhalten losgelöst (dissoziiert).

Weitere Informationen zu dissoziativen Störungen findest du hier.

Empathie

Empathie bedeutet, sich in die Gedanken, Gefühle und Wahrnehmung eines anderen Menschen hineinversetzen zu können. Jemand gilt als empathisch, wenn sie:er Einfühlungsvermögen zeigt. In der Psychologie gehört zur Empathie gelegentlich auch, dass ein Mensch versucht, dass es einem anderen Menschen besser geht, indem sie:er beispielsweise die andere Person in den Arm nimmt.

  • Weitere Informationen zur Definition von Empathie (vor allem in der Psychologie) findest du hier.

Endometriose

Bei der Endometriose wächst Gebärmuttergewebe, das normalerweise nur in der Gebärmutterschleimhaut vorhanden ist, außerhalb der Gebärmutter. Beispielsweise im Bauchraum, am Eierstock oder Eileiter, selten an Blase oder Darm. Dieses Gewebe wird wie die Schleimhaut in der Gebärmutter monatlich abgestoßen. Es fließt jedoch nicht wie bei der Menstruation ab, sondern verbleibt im Körper. Diese Endome­triose-Herde können sich entzünden und verwachsen. Endometriose ist eine chronische Erkrankung, die bei Betroffenen meist starke Schmerzen verursacht und zu Unfruchtbarkeit führen kann.

Ess-Brechsucht

Die Ess-Brechsucht wird auch Bulimia Nervosa oder Bulimie genannt. Sie ist eine psychische Erkrankung und gehört zu den Essstörungen. Die Betroffenen erleiden dabei wiederholte, unkontrollierte Essanfälle, bei denen meist große Mengen an Nahrung gegessen werden. Dabei fühlen sich die Personen machtlos und ohne Kontrolle über ihr Verhalten.  Anschließend versuchen Menschen mit Bulimie die Gewichtszunahme durch verschiedene Maßnahmen zu verhindern. Neben starken Scham- und Schuldgefühlen ist für Betroffene auch die Angst vor Gewichtszunahme  sehr belastend. Langfristig kann es zu weiteren körperlichen und psychischen Problemen kommen.

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Österreichische Gesellschaft für Essstörungen. Beratungsstellen.

Essstörung

Essstörungen charakterisieren sich durch Essgewohnheiten, die den gesunden Rahmen brechen und nicht durch andere Gesundheits- und Entwicklungskonditionen oder kulturelle Gegebenheiten erklärt werden können. Essstörungen umfassen zusätzlich Bedenken bezüglich Körpergewicht und Körperform.

Wenn du das Gefühl hast, du könntest eine Essstörung haben, wende dich an deine:n Hausärzt:in, an eine:n Psychiater:in oder eine:n Psychotherapeut:in. Selbstdiagnosen sind gefährlich, da sie oft falsch sind und du somit nicht zu der notwendigen, richtigen Behandlung kommst. Hier findest du Hilfe.

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Binge-Eating-Störung

Die Binge-Eating-Störung wird auch Esssucht genannt. Sie ist eine psychische Erkrankung und gehört zu den Essstörungen. Ähnlich wie bei der Bulimie leiden die Betroffenen unter wiederholten, unkontrollierten Essanfällen. Dabei handelt es sich meist um große Mengen hochkalorischer Lebensmitteln. Oft wird so viel gegessen, dass es zu einem unangenehmen Völlegefühl und Übelkeit kommt. Gegenmaßnahmen, um die Nahrung wieder loswerden, erfolgen kaum. Die Betroffenen erleben starke Scham- und Schuldgefühle, häufig entwickeln Betroffene Übergewicht.

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Evidenzbasierte Therapierichtungen

Evidenzbasiert bedeutet, dass etwas mit wissenschaftlichen Studien überprüft und bestätigt wird. Bei evidenzbasierten Therapierichtungen wurde die Wirksamkeit der Methoden mit Zahlen und Daten bewiesen.

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Freies Assoziieren

Das freie Assoziieren ist oft Bestandteil tiefenpsychologisch-psychodynamischer Therapiezugänge. Im sogenannten freien Assoziieren erzählen die Patient:innen ganz spontan, was ihnen gerade einfällt. Das soll helfen, innere Konflikte aufzudecken.

Gastroenterolog:in

Gastroenterolog:innen sind Ärzt:innen, die Magen-Darm-Erkrankungen behandeln. Außerdem beraten sie Patient:innen, wie sie sich vor diesen schützen können.

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Gender Dysphorie

Gender Dysphorie ist ein Gefühl, das vor allem nichtbinäre und trans Personen erleben. Es ist ein Gefühl von körperlichem oder sozialem Unwohlsein. Manche Personen empfinden Dysphorie, wenn ihre Umwelt sie in einem falschen Geschlecht wahrnimmt, oder wenn ihre eigenen Vorstellungen von ihrem Geschlecht nicht zu ihrem eigenen Aussehen, zu ihrem Auftreten und ihren Handlungen passen. Diese Erfahrung hängt eng mit dem Druck und den Erwartungen der Gesellschaft zusammen.

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Gender Euphorie

Gender Eurphorie ist das Gefühl, das nichtbinäre und trans Personen empfinden, wenn ihre Geschlechtsidentität von außen bestätigt wird. Das geschieht beispielsweise, indem die richtigen Pronomen verwendet werden. Gender Euphorie kann als Gegenstück zu Dysphorie gesehen werden.

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Gesundheitspsycholog:in

Gesundheitspsycholog:innen haben nach dem Psychologiestudium eine vertiefende Ausbildung absolviert. Dadurch dürfen sie Analysen und Gutachten ausstellen, die der psychischen Gesundheit dienen. Sie dürfen auch Beratungstätigkeiten anbieten. Diese können sich an Einzelpersonen, aber auch beispielsweise an Unternehmen richten.

Gesundheitspsycholog:innen bieten keine Gesprächstherapie an. Du kannst jedoch zu ihnen gehen, um dich beraten zu lassen. Das ist beispielsweise auch präventiv, also bevor es überhaupt zu einer Erkrankung kommt, sinnvoll.

Halluzination

Halluzinationen sind Wahrnehmungen, in denen etwas als wahr erscheint, das in der Realität gar nicht passiert. Es kommt zu realen Sinneseindrücken, während eigentlich gar kein entsprechender äußerer Reiz stattfindet. Beispielsweise sieht sich jemand etwas tun, obwohl er:sie es in Wahrheit gar nicht tut oder er:sie hört Geräusche, die in der Realität gar nicht vorhanden sind. Halluzinationen können das Sehen, Fühlen, Riechen, Schmecken und Hören gleichermaßen betreffen.

Halluzination können Symptome  unterschiedlichster Krankheitsbilder sein. Wenn du das Gefühl hast, Halluzinationen zu erleben, wende dich an eine:n Hausärzt:in oder eine:n Psychiater :inHier findest zu zusätzlich Beratung.

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Histrionische Persönlichkeitsstörung

Die histrionische Persönlichkeitsstörung kennzeichnet sich durch egozentrisches, dramatisch-theatralisches, manipulatives und extravertiertes Verhalten. Typische Symptome sind extremes Streben nach Beachtung, übertriebene Emotionalität und eine Inszenierung sozialer Interaktion. Das Konzept entstammt jenem der Hysterie, das aufgrund seiner abwertenden Charakteristik heute abgelehnt wird. Der Begriff „histrionisch“ erzielt eine Distanzierung von jenem der Hysterie.

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Hochsensibilität

Hochsensible Menschen besitzen eine höhere Empfänglichkeit für äußere wie innere Reize. Hochsensibilität ist ein Persönlichkeitsmerkmal und im internationalen Klassifikationsschema für medizinische Diagnosen, ICD 10, nicht angeführt. Hochsensibilität ist somit keine Diagnose.

Quelle: Stangl, Werner. 2022, 6. Juni. „Hochsensibilität.“ Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik.

Humanistische Therapie

In humanistischen Zugängen zählt vor allem die Persönlichkeit der Patient:innen. Sie soll sich innerhalb der Therapie frei entfalten, im Fokus steht das Hier und Jetzt. Die Therapeut:innen haben ein positives Menschenbild. Sie gehen also davon aus, dass Menschen von Natur aus gerne Verantwortung übernehmen, Leistung erbringen und zu sich selbst finden möchten. Sie versuchen folglich oft, Ressourcen in ihren Klient:innen zu aktivieren, die den Menschen helfen sollen, sich selbst zu verwirklichen. Auch das kreative Wachstum der Patient:innen steht im Mittelpunkt der Methode.

Zu humanistischen Methoden zählen beispielsweise die folgenden Zugänge:

  • Gestalttherapie
  • Psychodrama
  • Existenzanalyse
  • klientenzentrierte/personenzentrierte Psychotherapie

Hysterie

Hysterie ist ein veralteter Begriff für Krankheitsbilder, die heute somatoforme Störung, Konversionsstörung, dissoziative Störung und histrionische Persönlichkeitsstörung genannt werden.

Der Begriff Hysterie entstammt dem altgriechischen Wort Gebärmutter und wurde laut der Wissenschaftshistorikerin Karen Nolte dazu verwendet, Frauen systematisch den Zugang zu Bildung und Positionen in der Öffentlichkeit zu verwehren.

interdisziplinär

Ein interdisziplinärer Zugang bezeichnet einen Zusammenschluss von unterschiedlichen wissenschaftlichen Fachrichtungen. Dadurch können Perspektiven erweitert werden und gemeinsame Lösungen für Fragestellungen gefunden werden.

Klassismus

Klassismus beschreibt die Benachteiligung und Diskriminierung von Personen aufgrund der jener sozialen Herkunft oder der Klasse, in die sie hineingeboren sind. In ungleichen Gesellschaften, wie der österreichischen Gesellschaft, werden der Zugang zu wichtigen Gütern und Ressourcen wie Geld, Bildung oder Gesundheit vor allem dadurch bestimmt, ob man in eine Familie mit viel, wenig oder keinem Vermögen und Einkommen hineingeboren wird, erklärt die Soziologin und Ungleichheitsforscherin Barbara Rothmüller der Sigmund Freud Universität. Eine solche Gesellschaft, so ist sich Rothmüller sicher, sei auch Österreich.

Klassismusbetroffene Menschen sind vor allem Alleinerzieher:innen und ihre Kinder, Obdachlose, Langzeitarbeitslose und Menschen ohne österreichische Staatsbürgerschaft. Aber auch Menschen, die Teilzeit oder Vollzeit arbeiten und dennoch zu wenig Geld verdienen, um sich wesentliche Dinge im Leben leisten zu können, sind von Klassismus betroffen. Häufig werden jene Menschen, die ohnehin bereits mit einer Vielzahl von existentiellen Schwierigkeiten konfrontiert sind, zusätzlich stigmatisiert. Ihnen wird vorgeworfen, sie wären faul und selbst an ihrer Armut schuld. Und dass, obwohl längst bekannt ist, dass Armut vor allem gesellschaftliche Ursachen hat und sich aus ihr zu befreien, nur sehr schwer gelingt. Weil Reichtum und Bildung, die auf dem Weg aus der Armutsspirale helfen kann, vererbt werden, schaffen nur wenige den Weg aus der Armut heraus.

Klinische Psychologie

Unterschiede zwischen Psychotherapeut:innen und klinischen Psycholog:innen liegen vor allem in deren Ausbildung: Klinische Psycholog:innen müssen vor der Fachausbildung ein Psychologiestudium abgeschlossen haben, Psychotherapeut:innen hingegen nicht. Oft wird angenommen, dass klinische Psycholog:innen keine Therapien anbieten oder nur kurzfristige Behandlungen durchführen dürfen. Das stimmt so nicht: Klinische Psycholog:innen bieten ebenfalls langfristige Behandlungen bei psychischen Beschwerden und Erkrankungen an.

Kognitive Verhaltenstherapie

Die kognitive Verhaltenstherapie ist eine Form der Psychotherapie. Sie besteht aus der Verhaltenstherapie, die am direkt beobachtbaren Verhalten ansetzt, und der kognitiven Therapie, die interne Prozesse wie Gedanken und Gefühle mit einbezieht. Die kognitive Verhaltenstherapie arbeitet problemorientiert und beschäftigt sich weniger mit der Aufarbeitung der Vergangenheit. Es geht in erster Linie darum, Lösungen für konkrete aktuelle Probleme (z.B. starke Angst beim Fliegen) zu finden. Ziel der Therapie ist die Veränderung von Einstellungen, Denkgewohnheiten und unangepassten bzw. schädlichen Verhaltensweisen. Das können zum Beispiel Ängste, Zwangsgedanken oder -handlungen, Ess- und Sexualstörungen oder depressive Störungen sein.

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Magersucht

Die Magersucht wird auch Anorexie oder Anorexia nervosa genannt. Sie ist eine psychische Erkrankung und gehört zu den Essstörungen. Dabei verfügt die betroffene Person über eine verzerrte Einstellung gegenüber der Nahrungsaufnahme, Lebensmitteln und ihrem eigenen Körpergewicht. Zusätzlich empfinden die Betroffenen starke Angst vor einer Gewichtszunahme. Menschen mit Magersucht schränken die Nahrungszufuhr meist strikt ein, wodurch ein starker Gewichtsverlust entsteht. Dieser Gewichtsverlust kann häufig gefährlich und lebensbedrohlich werden.

Hier kannst du dich weiter informieren:

Hier findest du Hilfe:

Manie

Die Manie ist ein psychischer Zustand, in dem eine Person eine extrem gute, meist euphorische Stimmung erlebt. Diese Stimmung ist jedoch nicht gesund und kann nicht schlichtweg als “gute Laune” klassifiziert werden. In der Manie neigen Menschen zu oftmals untypischem Verhalten, sie geben beispielsweise viel Geld aus, sprühen vor Ideen oder schaffen es nicht, schlafen zu gehen. Die Manie ist eine behandlungsbedürfte, affektive Störung. 

Weitere Quellen:

ICD 10. Manische Episode.

Meltdown

Meltdowns im Autismus bezeichnen die willkürliche Entladung innerlichen Drucks, der durch äußere Reize oder Emotionen entstanden ist. Ein Meltdown kann sich unter Anderem durch Schreien, Weinen, Hyperventilieren, Treten oder dem Werfen von Dingen äußern.

Quellen:

Menschen mit Uterus

Die meisten Menschen, die eine Gebärmutter haben, sind cis Frauen. Aber auch andere Personen können einen Uterus haben: beispielsweise trans Männer, non-binäre oder intersex Personen. Wenn wir den Begriff Menschen mit Uterus verwenden, schließen wir sie gezielt in jene Diskurse ein, die sie andernfalls oft ausschließen.

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Mental Load

Mental Load bezeichnet die Belastung, die durch die Organisation jener Alltagsaufgaben, die gesellschaftlich oft unsichtbar bleiben, entstehen. Dazu zählen beispielsweise Kinderbetreuung, Haushalt und Bedürfniserfüllung. Nach Walzer (1998) wird die Arbeit rund um diese Alltagsaufgaben als freiwillige Arbeit betrachtet, die kostenlos und aus Liebe zur Familie geleistet wird. Aufgrund traditioneller Rollenvorstellungen leisten jedoch vor allem Frauen diese Arbeit.

Hier kannst du dich weitergehend informieren:

  • Dean, L. et al. 2021. The mental load: building a deeper theoretical understanding of how cognitive and emotional labor overload women and mothers. In: Community, Work & Family. 25:1, 13-29.
  • Klaus Grawe Institut. 2021. Mental Load. Was ist das?
  • Walzer, S. 1998. Thinking about the baby: Gender and transitions into parenthood. Temple University Press.

Mikroagression

Mikroagressionen sind Äußerungen der alltäglichen Kommunikation, die als übergriffig wahrgenommen werden (Pierce 1970). Sie umfassen Demütigungen und Herabsetzungen und können psychische Folgen haben.

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Narzissmus

Narzissmus ist ein umgangssprachlicher Ausdruck für Selbstverliebtheit und Selbstbewunderung eines Menschen. Er ist nicht mit dem psychologischen Krankheitsbild der narzisstischen Persönlichkeitsstörung zu verwechseln, das wesentlich komplexer ist.

Narzisstische Persönlichkeitsstörung

Die Narzisstische Persönlichkeitsstörung kennzeichnet sich durch ein Muster von Grandiosität, dem Bedürfnis nach Schmeichelei und einem Mangel an Empathie. Erkrankte Personen haben Schwierigkeiten, ihr Selbstwertgefühl zu regulieren. Sie neigen dazu, andere Menschen herabzusetzen, um ein Gefühl der Überlegenheit aufzubauen.

Hier kannst du dich weiter informieren:

Neopronomen

Die Pronomina sie und er sind jeweils einem Geschlecht zugeordnet. Sie steht für Frauen, er für Männer. Manche Menschen sind weder weiblich noch männlich und und möchten deshalb nicht mit sie und er bezeichnet werden. Viele Personen suchen nach Lösungen, die nicht das Geschlecht andeuten, da es im Deutschen noch keine weit verbreitete Möglichkeit dafür gibt. Diese Lösungen werden häufig als Neo-(=Neu)Pronomen bezeichnet. 

Beispiele für Neopronomina: xier, dey

Quelle:

Nichtbinär-Wiki.Pronomen.

 

Neurodivergenz

Eine Mehrheit der Menschen besitzt solche neurokognitiven Funktionen, die in der Gesellschaft am häufigsten vorkommen, sodass sie als Standard, ‘Norm’, oder auch neurotypisch gelten. Menschen, deren neurokognitive Funktionen von dieser Norm abweichen, werden oft als neurodivergent bezeichnet oder bezeichnen sich selbst so. 

Der Begriff Neurodivergenz wurde im Jahr 2000 von Kassiane Asasumasu, einer Neurodiversitätsaktivistin, geprägt. Unter die Bezeichnung Neurodivergenz fallen unter Anderem ADHS, Autismus, Dyskalkulie, Dyslexie und Dyspraxie. Diese Diagnosen werden am häufigsten mit dem Begriff assoziiert. Asasumasu betont, dass die Bezeichnung alle Menschen inkludieren soll, die als von der Norm abweichend gelten. Dazu zählt sie auch Personen mit MS (multipler Sklerose), Parkinson, Zerebralparese, Dyspraxie und diversen psychischen Erkrankungen. Auch Persönlichkeitsstörungen und erworbene neurokognitive Eigenschaften, also Denk- und Wahrnehmungsweisen, die nicht angeboren und zum Beispiel durch Gehirnverletzungen entstehen, sind laut Asasumasu Neurodivergenzen.

Quellen:

Neurodiversität

Ein einzelner Mensch kann neurodivergent sein. Eine Gruppe aus neurodivergenten und neurotypischen Menschen ist neurodivers. Der Begriff Neurodiversität beschreibt also eine neurokognitive Vielfalt. 

Die Bezeichnung wurde von der australischen Soziologin Judy Singer in den späten 1990er Jahren geprägt. Mitte der 1990er Jahre bildeten sich aktivistische Organisationen, erstmals geführt von autistischen Menschen, die sich auch heute noch für mehr Bewusstsein für Autismus einsetzen und gegen Vorurteile, Ausgrenzungen und Misshandlungen von autistischen Menschen kämpfen. Judy Singer vermutete, dass sich bald weiteren Bündnisse zwischen diversen neurodivergenten Menschen bilden würden und wollte dieser neuen sozialen Bewegung einen Namen geben – die Neurodiversitätsbewegung. Diese setzt sich für soziale Gerechtigkeit, Bürgerrechte, Gleichberechtigung, Respekt und die vollständige gesellschaftliche Integration von neurodivergenten Menschen ein.

Quelle: Singer Judy. „What is Neurodiversity?“ Reflections on Neurodiversity. 

Neurokognition

Die neurokognitive Wissenschaft beschäftigt sich mit dem Zusammenhang zwischen den Vorgängen die in unserem Nervensystems stattfinden und den Gehirnfunktionen die dafür verantwortlich sind, wie wir Informationen lernen, speichern und abrufen. 

Das Nervensystem ist für die Verarbeitung von Sinneseindrücken zuständig – was wir hören, sehen, fühlen. Der Begriff kognitiv (vom lateinischen Wort cognoscere – wissen, erkennen) bezeichnet Funktionen des Menschen, die mit Wahrnehmung, Lernen, Erinnern, Denken und Wissen in Zusammenhang stehen. Zu den kognitiven Fähigkeiten zählen unter anderem Aufmerksamkeit, Erinnerung, Lernen, Kreativität, Planen, Orientierung, Vorstellungskraft oder Wille.

Quelle: öffentliches Gesundheitsportal Österreich. kognitiv. https://www.gesundheit.gv.at/lexikon/k/lexikon-kognitiv

Neurolog:in

Neurolog:innen sind Ärzt:innen, die auf die Bereiche des Nervensystems und der Muskulatur spzialisiert sind. Dazu zählt auch das Gehirn, das Rückenmark und die peripheren Nerven.

Nichtbinär

Menschen, die sich nicht (vollkommen) als Mann oder Frau identifizieren, bezeichnen sich als nichtbinär. Das bedeutet, dass sie sich entweder als beides gleichzeitig oder weder als männlich, noch weiblich oder zwischen männlich und weiblich identifizieren.

Panikattacken

Panickattacken sind Reaktionen des Körpers, die plötzlich und zeitlich begrenzt auftreten und alarmierend wirken. Sie gehen mit Angst und weiteren Symptomen einher. Zu diesen Symptomen zählen Engegefühle in der Brust, das Gefühl einer drohenden Ohnmacht, Angst zu sterben, Zittern, Übelkeit, Hyperventilation, Hitzewallungen und viele mehr. Treten Panickattacken immer wieder auf, handelt es sich oft um eine Panikstörung.

Wenn du das Gefühl hast, du könntest von Panikattacken betroffen sein, wende dich an deine:n Hausärzt:in, eine:n Psychiater:in oder ein:e Psychotherapeut:in. Selbstdiagnosen sind gefährlich, da sie oft falsch sind und du somit nicht zu der notwendigen, richtigen Behandlung kommst. Hier findest du Hilfe.

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PCOS

Das Polycystisches Ovarialsyndrom (PCOS) ist eine hormonelle Erkrankung, die etwas 5 bis 10 von hundert Frauen* im gebärfähigen Alter betrifft. Das Gleichgewicht der Geschlechtshormone ist gestört, da zu viele männliche Hormone (Androgene) produziert werden. Dies führt zu zahlreichen Symptomen wie: Seltene oder fehlende Regelblutung, eingeschränkte Fruchtbarkeit bis zur Unfruchtbarkeit aufgrund ausbleibendem Eisprung, verstärkter Haarwuchs im Gesicht und am Körper, Akne oder Gewichtsprobleme. Das PCO-Syndrom kann auch chronische Erkrankungen, wie Typ-2-Diabetes mellitus und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, auslösen. Daher sind eine frühzeitige Diagnose und Behandlung besonders wichtig.

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PMDS

PMDS, die prämenstruelle dysmorphische Störung, ist eine Unterform des PMS, des prämenstruellen Syndroms. Im Gegensatz zu letzterem weist sie schwerwiegendere Symptome auf: Reizbarkeit, Wut, Angst, Anspannung, Depressivität und sogar suizidale Gedanken. Etwa drei bis acht Prozent der menstruierenden Menschen sind Studien zufolge von der Störung betroffen. Sie ist im englischsprachigen ICD-11 verankert, im deutschsprachigen Bereich ist die Diagnose noch weitreichend unbekannt.

Mehr über die Diagnose liest du in unserer Geschichte “Wenn das Monster erwacht”.​

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PME

Bei PME (Premenstrual Exacerbation Disorder) verschlimmern sich bereits vorhandene psychische Erkrankungen in der zweiten Zyklushälfte

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PMDS

PMS, das Prämenstruelle Syndrom, umfasst eine Vielzahl an Beschwerden, die jedes Monat vor der Regelblutung auftreten. Mittlerweile sind mehr als 150 verschiedene PMS-Symptome bekannt. Körperliche Beschwerden umfassen unter anderem Kopf- und Rückenschmerzen, Migräne, Brustspannen, Wasseransammlungen, Müdigkeit und Erschöpfung, Hautunreinheiten, Heißhunger oder Appetitlosigkeit. Psychische Symptome äußern sich mitunter in Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, Schlaf- oder Konzentrationsstörungen.

Eine besonders schwere Form des PMS ist PMDS, die Prämenstruelle Dysphorische Störung.

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PoC, People/Person of Color

Die Begriffe PoC oder People/Person of Color sind eine politische Selbstbezeichnung rassistisch unterdrückter Menschen. Er wurde im Laufe der 1960er Jahre im Kontext der Black-Power-Bewegung ebenfalls als politischer Begriff geprägt. Ziel ist es, Erfahrungsgemeinsamkeiten zwischen Communities (Gemeinschaften) mit unterschiedlichen historischen Hintergründen zu benennen.

Weitere Informationen:

Tupoka Ogette. 2018. EXIT RACISM (rassismuskritisch denken lernen)

Posttraumatische Belastungsstörung

Nach sehr bedrohlichen oder erschreckenden Geschehnissen, können Menschen eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) entwickeln. Dabei kann das traumatische Erlebnis in Form von intensiven Erinnerungen, Flashbacks oder Albträumen wieder erlebt werden, wobei es zu extremen Emotionen, Angst oder körperlichen Symptomen kommen kann. Die erkrankte Person kann auch große Bemühungen aufzeigen, Erinnerungen und Gedanken an das traumatische Erlebnis zu vermeiden oder immer wieder bedrohliche Eindrücke erleben, bei denen es beispielsweise zu extremen Reaktionen auf plötzliche Geräusche kommen kann. Die genannten Symptome halten für mindestens einige Wochen an und beeinträchtigen den Alltag der Person.

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Progressive Muskelentspannung

Durch starkes Anspannen und anschließendem Entspannen wird die Sensibilität für die muskuläre Anspannung sowie für physische und psychische Anspannungen generell erhöht und somit die Möglichkeit geschaffen, jeglichen Anspannungen entgegenzuwirken. 

Psychiater:in

Psychiater:innen sind Ärzt:innen. Sie haben Medizin studiert und sich auf psychische Gesundheit spezialisiert. Sie dürfen therapeutische Gespräche führen, Medikamente verschreiben, Patient:innen körperlich untersuchen und sie in eine Klinik überweisen.

Du bist bei Psychiater:innen dann an der richtigen Stelle, wenn du das Gefühl hast, in deinem psychischen Wohlbefinden beeinträchtigt zu sein. Du kannst dich von Psychiater:innen beraten lassen und dir Behandlung verschreiben lassen. Wenn du dich mit der verschriebenen Behandlung nicht wohl fühlst oder dich nicht ernstgenommen fühlst, kannst du deine:n Psychiater:in einfach wechseln und dir bei einer:einem anderen Psychiater:in eine Zweitmeinung holen.

Psychoanalyse

Die von Sigmund Freud begründete Psychoanalyse ist eine psychologische Theorie und Therapiemethode. Sie zielt darauf ab, unbewusste Konflikte und Motivationen zu erkunden, indem sie sich auf die Bedeutung von Träumen, unbewussten Wünschen und traumatischen Erfahrungen konzentriert. Durch die Untersuchung des Unbewussten und den Einsatz von Techniken wie freier Assoziation und Traumdeutung versucht die Psychoanalyse, psychische Störungen zu verstehen und zu behandeln.

Psychodynamische Therapien

Unter psychodynamischer Psychotherapie versteht man Psychotherapieverfahren, die sich auf der Grundlage der Psychoanalyse entwickelt haben und von dieser abgeleitet sind. Dabei geht man davon aus, dass psychische Störungen auf Konflikte und Beziehungsmuster aus der Kindheit zurückzuführen sind und sich unbewusst entwickeln. Das Ziel des psychodynamischen Therapieverfahrens ist es, diese unbewussten Konflikte der Patient:innen aufzudecken. Im weiteren Verlauf der Therapie sollen diese Konflikte durch neue Erfahrungen aufgelöst werden.

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Psychoedukation

Bei Psychoedukation versucht Fachpersonal, Erkrankungen und ihre Behandlungsmethoden den Betroffenen und auch Angehörigen verständlich zu erklären. Es geht darum, das Verständnis für die Krankheit zu erhöhen und Akzeptanz zu schaffen. Außerdem kann Wissen zu mehr Selbstvertrauen und Motivation bei der Behandlung der Krankheit führen.

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Psycholog:in

Psycholog:innen haben Psychologie studiert. Ohne zusätzliche Ausbildung sind sie weder Psychiater:innen noch Psychotherapeut:innen. Manche Psycholog:innen arbeiten in der Wissenschaft, andere in unternehmerischen Personalabteilungen, wieder andere in beraterischen Tätigkeiten. Sie dürfen weder Therapie noch Medikamente anbieten.

→ siehe auch Gesundheitspsycholog:innen

Psychopharmaka

Psychopharmaka sind Medikamente, die auf die Psyche einwirken, um eine Verbesserung des psychischen Wohlbefindens zu erzielen. Sie wirken auf die Botenstoffe des Gehirns ein. Psychopharmaka werden in die folgenden Gruppen unterteilt:

  • Antidepressiva
  • Hypnotika
  • Neuroleptika
  • Tranquilizer
  • Antiepileptika
  • Psychostimulantien

Psychose

Eine Psychose ist eine schwere psychische Störung, bei der eine Person ihren Bezug zur Realität verliert. Sie nimmt sich selbst und ihre Umwelt anders wahr als zuvor. Häufige Anzeichen sind:

  • Wahnvorstellungen
  • Halluzinationen
  • Störungen im Denken
  • Störungen in der Motorik

Quellen und weitere Information:

ICD-10. Akute vorübergehende psychotische Störungen. 

Psychosomatik

Die Psychosomatik ist ein Fachgebiet, das sich mit dem Einfluss psychischer und sozialer Faktoren auf den Körper auseinandersetzt. Bei psychosomatischen Erkrankungen können zum Beispiel seelische Belastungen, Lebenskrisen oder traumatische Erfahrungen körperliche Beschwerden auslösen und/oder verstärken. Aber auch körperliche Erkrankungen bzw. Beschwerden können die Psyche stark belasten. 

Psychosomatische Reha-Kliniken

Psychosomatische Rehabilitations-Kliniken widmen sich der Behandlung von psychischen und psychosomatischen Erkrankungen. Während sich psychische Erkrankungen auf kognitive Aspekte beziehen, spielen bei psychosomatischen Erkrankungen auch körperliche Beschwerden eine Rolle. So können Stress, traumatische Erfahrungen oder Lebenskrisen auch chronische Schmerzen, Tinnitus oder andere körperliche Beschwerden hervorrufen. In der Psychosomatik beschäftigt man sich mit den komplexen Wechselwirkungen zwischen Psyche und Körper.

Quellen und weitere Information:

Psychosoziale Rehabilitation

Die medizinisch-psychiatrische Reha kann nach einer akuten Erkrankung, aber auch vorbeugend bei Überlastung hilfreich sein. Zum Programm gehören fachärztlich-psychiatrische Betreuung, psychologische, psychotherapeutische, ergo- und physiotherapeutische Behandlungen, Bewegung- und Sportprogramme, gesunde Ernährung sowie sozialarbeiterische Beratungen.

Psychotherapeut:in

Psychotherapeut:innen haben eine mehrjährige Ausbildung absolviert, aber sie haben in der Regel nicht Medizin studiert und sind daher keine Ärzt:innen. Psychotherapeut:innen dürfen die Psyche mit Verfahren wie beispielsweise der Gesprächstherapie oder anderen Methoden der Psychotherapie behandeln. Im Gegensatz zu Psychiater:innen dürfen sie keine Medikamente verschreiben.

Psychotherapie

In einer Psychotherapie wird die Psyche eines Menschen behandelt. Dazu zählen verschiedene Verfahren, wie beispielsweise Gespräche, Rollenspiele oder körperliche Übungen. Nicht dazu zählt die Behandlung durch Medikamente. Sie kann nur von Ärzt:innen, wie beispielsweise Psychiater:innen verschrieben werden. In der Psychotherapie werden mit verschiedenen Ansätzen Methoden und Strategien erarbeitet, um mit psychischen Belastungen besser umgehen zu können.

Psychotherapie-Methoden

In Österreich gibt es 23 verschiedene, anerkannte therapeutische Methoden. „Selbst Fachpersonen kennen sich oft nicht mit jeder Methode aus”, erklärt Vanja Minić, die Psychotherapeutin in Ausbildung unter Supervision ist und bei ZIMT psychologische Inhalte prüft. Die unterschiedlichen Zugänge lassen sich in vier Kategorien einteilen, die gemeinsame Grundvorstellungen in den Behandlungen teilen. Eine Übersicht findest du hier.

Queer

Der Begriff Queer ist eine politische Selbstbezeichnung. Queer ist ein Sammelbegriff für Menschen, deren geschlechtliche Identität und/oder sexuelle Orientierung von der zweigeschlechtlichen, cis-geschlechtlichen und/oder heterosexuellen Norm abweichen. Die Bezeichnung Queer bezieht sich dabei entweder auf eines oder mehrere Geschlechter, die die Person innehat, oder ihre Sexualität (wen sie begehrt oder wen sie liebt). Queer wird auch verwendet, um Orte, Bewegungen oder Dinge zu bezeichnen, die mit queeren Menschen in Verbindung stehen (z.B.: queere Szene, queere Filmfestivals).

Quelle und weitere Informationen:

Diversity Arts Culture. Berliner Projektbüro für Diversitätsentwicklung. Queer.

Rehabilitierung / Rehabilitation

Die Rehabilitierung ist der Prozess, in dem eine Person wieder zu einem ursprünglichen Zustand zurück findet, beispielsweise in einen gesunden Zustand, den eine Person vor ihrer psychischen Erkrankung hatte. Medizinisch betrachtet umfassen Rehabilitationsmaßnahmen alle medizinischen Leistungen, die der Abwendung, Beseitigung, Minderung oder dem Ausgleich einer Behinderung oder Pflegebedürftigkeit, der Verhütung ihrer Verschlimmerung oder Milderung ihrer Folgen dienen.

REM-Phase (Rapid-Eye-Movement-Phase)

Die REM-Phase, oder auch Rapid-Eye-Movement-Phase, ist eine Schlafphase, die durch schnelle Augenbewegungen und eine erhöhte Hirn- sowie Traumaktivität gekennzeichnet ist. Die REM-Phase ist besonders wichtig für die Verarbeitung von Emotionen, das Lernen und die Gedächtnisbildung.

Schizophrenie

Schizophrene Störungen gehören zu den stigmatisiertesten Krankheitsbildern. Aufgrund falscher medialer Repräsentationen und dem großen Tabu rund um Schizophrenie, bestehen oft viele Irrtümer bezüglich ihrer Symptome.

Laut ICD-10 wird Schizophrenie oft mit der gespaltenen Persönlichkeit verwechselt, doch das wird dem Krankheitsbild nicht gerecht. Schizophrene Störungen sind durch grundlegende und charakteristische Störungen von Denken und Wahrnehmung sowie von unpassenden oder verflachten Affekten gekennzeichnet. Intellektuelle Fähigkeiten und die Bewusstseinsklarheit einer Person sind in der Norm nicht beeinträchtigt. Zentrale Anzeichen lauten wie folgt:

  • Gedankenlautwerden
  • Gedankeneingebung oder Gedankenentzug
  • Gedankenausbreitung
  • Wahnwahrnehmung
  • Kontrollwahn
  • Beeinflussungswahn
  • Gefühl des Gemachten
  • Stimmen, die in der dritten Person die Patient:innen kommentieren oder über sie sprechen
  • Denkstörungen
  • Negativsymptome

Schizophrene Störungen können kontinuierlich episodisch oder in Form einer oder mehrerer Episoden auftreten. Sie werden in Unterformen wie etwa die paranoide oder die hebephrene Schizophrenie unterteilt.

Quellen und weitere Information:

Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information. ICD-10-GM Version 2016.

 

Schwarz

Der Begriff Schwarz bezeichnet Menschen, die Rassismuserfahrungen gemacht haben. Der Begriff wird in jedem Kontext mit großem “S” geschrieben, um sichtbar zu machen, dass nicht das Adjektiv schwarz gemeint ist, also nicht die Farbe an sich, sondern dass es sich um eine politische Selbstbezeichnung handelt. Mit dem Begriff wird versucht auszudrücken, welche sozialen Gemeinsamkeiten aus dem Konstrukt Rassismus entstanden sind. Es geht hier also vorrangig um Erfahrungen und in keiner Weise um biologische Gemeinsamkeiten.

Quellen und weitere Information:

Tupoka Ogette. 2018. EXIT RACISM (rassismuskritisch denken lernen)

 

Selbstfürsorge

Selbstfürsorge, oder im Englischen auch Self Care genannt, ist die Tätigkeit, sich Zeit für das eigene Wohlbefinden zu nehmen und eigene körperliche und psychische Bedürfnisse zu erfüllen.

Selbsthilfegruppe

Eine Selbsthilfegruppe ist ein selbstorganisierter Zusammenschluss von Personen, die gemeinsam bestimmte Probleme oder Anliegen bearbeiten. Oft handelt es sich dabei um Lebenskrisen oder Erkrankungen.

Selbstverletzendes Verhalten

Der Begriff Selbstverletzendes Verhalten umfasst Handlungen, bei welchen sich eine Person selbst absichtlich verletzt. Das Verhalten umfasst unterschiedliche Handlungen, die verschiedene Ursachen, wie beispielsweise Borderline-Persönlichkeitsstörung, Depression oder Zwänge, haben kann und oft mit dem Selbstwert einer Person einhergeht. Selbstverletzendes Verhalten kann psychotherapeutisch behandelt werden.

Wenn du dich selbst verletzt, sprich mit jemandem darüber. Hier findest du Hilfe.

Selbstwert

Der Selbstwert ist die Beurteilung des Bildes, das wir von uns selbst haben. Wir bewerten unsere Eigenschaften, unsere Fähigkeiten, unsere Art zu sein. Der Selbstwert wirkt sich oft auf unser Verhalten und unsere Gefühle aus. Er kann sich jederzeit ändern. Oft ist er abhängig von einem Erlebnis in der Gegenwart oder Ereignissen aus der Vergangenheit.

Ein Beispiel dazu: Meine Eltern vermitteln mir in meiner Kindheit, dass ich geliebt werde und ein toller Mensch bin. Ich habe mir das Gefühl gemerkt, und liebe und schätze mich im Erwachsenenleben selbst. Ich habe einen positiven Selbstwert.

Ähnliche Begriffe sind Selbstbewusstsein, Selbstachtung oder Selbstwertschätzung.

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Somatische Erkrankung

Als somatische Erkrankung werden jegliche Erkrankungen, die den Körper oder die Organe betreffen, bezeichnet. Abgeleitet vom griechischen Begriff soma – Körper, Leib.

Sozialpädagogische Begleitung

Bei manchen Krankheitsbildern, wie etwa bei Essstörungen, kann es hilfreich sein, wenn Betroffene Betreuer:innen haben, die bei der Bewältigung von gesellschaftlichen und alltäglichen Situationen helfen. Das kann die Begleitung in die Schule nach einem langen Klinikaufenthalt sein, der Gang zu Ärzt:innen oder auch Unterstützung im Beruf oder bei finanziellen Sorgen. Ziel ist es, die alltägliche Last zu reduzieren und mögliche Stressfaktoren für Menschen mit der Erkrankung zu verringern.

 

Stationär

Wenn Patient:innen oder Menschen mit Erkrankungen über eine Nacht oder einen längeren Zeitraum in einem Krankenhaus oder einer Klinik bleiben, spricht man von einem stationären Aufenthalt. Stationär ist das Gegenteil von ambulant.

Sucht

Menschen mit Suchtproblemen leiden unter einer Abhängigkeit von bestimmten Substanzen. Dazu zählen: Alkohol, alle Arten von Drogen oder etwa Zigaretten, aber auch Essen (siehe Esssucht). Außerdem zählen zu Süchten auch alle Verhaltensweisen, die wir nicht mehr kontrollieren können und uns selbst damit schaden. Dazu zählen unter anderem: Kaufsucht, Sexsucht, Spielsucht, Internetsucht. Alle Suchtprobleme haben diese Eigenschaften gemeinsam: Die Betroffenen erleben einen Kontrollverlust. Das heißt, sie können nicht mehr selbst entscheiden, ob und wann sie eine Substanz (z.B. Alkohol) zu sich nehmen oder einer Verhaltensweise (z.B. Sex) nachgehen wollen.

Besonders bei Substanz-Abhängigkeit (etwa Drogen) leiden die Betroffenen beim Absetzen unter Entzugserscheinungen.

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Suizid

Der Suizid ist eine beabsichtigte, oftmals geplante Beendigung des eigenen Lebens, indem bestimmte Mittel angewendet werden oder auf lebensnotwendige Handlungen verzichtet wird.

Wenn du oder ein:e Angehörige:r von dir an Suizid denkt, sprich mit jemandem. Hier findest du Hilfe.

suizidale Tendenzen

Siehe hierzu:

Suizidgedanken

Suizidgedanken bestehen, wenn eine Person daran denkt, sein:ihr Leben zu beenden und folglich einen Suizid zu vollziehen.

Wenn du oder ein:e Angehörige:r Suizidgedanken hast, sprich mit jemandem darüber. Hier findest du Beratung.

Symptom

Ein Symptom bezeichnet ein Anzeichen einer Erkrankung oder eine Erscheinung, die für eine bestimmte Erkrankung typisch ist. Symptome können beispielsweise Gefühle wie Traurigkeit, Ängstlichkeit oder Gereiztheit sein.

Symptomträger:in

Der Begriff der Symptomträger:in bezeichnet in der Familientherapie eine Person, bei der stellvertretend für eine ganze Gruppe oder ein gestörtes psychosoziales System erkennbare Symptome zu finden sind, während diese Anzeichen bei anderen Mitgliedern der Gruppe nicht auftreten.

Systemische:r Coach:in

Ein:e systemische:r Coach:in hilft Einzelpersonen, Gruppen oder Firmenteams dabei, Bewältigungsstrategien für den Alltag und/oder die Arbeit zu finden und neue oder vorhandene Potentiale zu entwickeln. Das Ziel wird von der Person oder Gruppe bestimmt, die sich coachen lässt. Vor allem geht es darum, die gecoachte Person oder Gruppe im Zusammenhang mit ihrem Umfeld und ihren Beziehungen zu verstehen und angestrebte Verhaltensweisen zu ermöglichen. 

Ein:e systemische:r Coach:in arbeitet mit Methoden aus der Psychologie. Dabei werden Techniken aus den folgenden Gebieten angewendet:

  • Systemische Therapie
  •  Neurolinguistisches Programmieren
  • Gestalttherapie
  • Transaktionsanalyse
  • kognitive Verhaltenstherapie
  •  Verfahren der Familientherapie
  • Zeit- und Selbstmanagementtechniken
  • Hypnosetechniken
  • Bioenergetik
  • Psychodrama 

Ein Coaching ist kein Ersatz für eine Psychotherapie. Wenn man sich coachen lässt, darf die Selbststeuerungsfähigkeit nicht durch z.B. eine Depression oder Suchterkrankung eingeschränkt sein.

Quelle: Guardian of Mind. FAQ Was ist systemisches Coaching? https://www.guardianofmind.com/faq/

Systemische Therapie

Die Systemische Therapie ist eine Form der Psychotherapie, die sich aus der Familientherapie entwickelt hat. Probleme und psychische Erkrankungen werden als Folge einer Störung im sozialen Umfeld der Person gesehen, nicht des einzelnen Menschen. Ein System kann etwa die Familie, die Schule oder das Arbeitsumfeld sein. Somit werden auch das enge Umfeld oder andere wichtige Bezugspersonen mit in den Therapieprozess einbezogen. Ziel des systemischen Therapieverfahrens ist es, die Konflikte in dem System sichtbar zu machen und aufzulösen.

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Tiefenpsychologie

Die Tiefenpsychologie beschäftigt sich mit dem Unbewussten und verborgenen psychischen Prozessen. Unbewusste Konflikte oder Motive und frühkindliche Erfahrungen haben aus Sicht der Tiefenpsychologie einen besonderen Einfluss auf unsere Gedanken, Verhaltensweisen und Emotionen. Siehe Psychoanalyse, Unbewusstes.

 

 

Tiefenpsychologisch-psychodynamische Therapie

Tiefenpsychologisch-psychodynamische Therapiezugänge stammen von den Klassikern Sigmund Freud und Carl Gustav Jung ab. Bei ihnen steht das unbewusste Seelenleben im Vordergrund, also das, was im Alltag nicht ganz so präsent ist. Zentral ist dabei eine Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit. Frühe Erfahrungen der Kindheit halten die Therapeut:innen für besonders wichtig. Immer wieder wird in der Gesprächstherapie mit Träumen gearbeitet, manchmal liegen die Patient:innen sogar noch wie bei Freud damals auf der Couch. Im sogenannten freien Assoziieren erzählen die Patient:innen ganz spontan, was ihnen gerade einfällt. Das soll helfen, innere Konflikte aufzudecken.

Zu den tiefenpsychologisch-psychodynamischen Methoden zählen beispielsweise die folgenden Zugänge:

  • Psychoanalyse oder Gruppenpsychoanalyse
  • Analytische Psychologie
  • Individualpsychologie
  • Psychoanalytisch orientierte Psychotherapie
  • Hypnosepsychotherapie

 

 

Trans

Der Begriff Trans umfasst transsexuelle, transidente und transgender Personen sowie alle Menschen, die sich nicht mit jenem Geschlecht identifizieren, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde. Trans ist ein adjektiv und wird von vielen trans Menschen als Eigenbezeichnung verwendet. (Queer Lexikon 2017)

Siehe auch:
→ Trans Mann
→ Trans Frau

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Trans Frau

Eine Trans Frau ist ein Mensch, der sich als weiblich identifiziert, bei der Geburt jedoch nicht weiblich zugewiesen wurde.

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Transgenerationales Trauma

Erleben Menschen Traumata, werden diese oft an ihre Nachfahren weitervererbt. Transgenerationale Traumatisierungen umfassen oft Kriegserlebnisse, sexuellen Missbrauch oder Gewalterfahrungen, sind den Betroffenen jedoch oft nicht bewusst.

Trans Mann

Ein Trans Mann ist ein Mensch, der sich als männlich identifiziert, bei der Geburt jedoch nicht männlich zugewiesen wurde.

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Unbewusstes

Das Unbewusste bezieht sich auf den Teil des menschlichen Geistes, der nicht bewusst zugänglich ist. Es beinhaltet Gedanken, Wünsche, Triebe und Erinnerungen, die außerhalb des bewussten Denkens liegen, aber dennoch einen Einfluss auf unser Verhalten und unsere Emotionen haben können. Die psychoanalytische Theorie besagt, dass das Unbewusste wichtige Informationen und Konflikte enthält, die das Verständnis der menschlichen Psyche und die Behandlung psychischer Störungen ermöglichen.

Zyklothymia

Bei Zyklothymia wechseln sich leichte und kurze Phasen von Hochgefühl (Hypomanie) mit leichten und kurzen Phasen von Trauer (Depression) ab. Die Störung ähnelt der bipolaren Störung, ist jedoch weniger stark ausgeprägt. Die Phasen von Hochgefühl und Trauer sind weniger intensiv, dauern oft nur einige Tage an und kehren in unregelmäßigen Abständen zurück. Die Zyklothymia kann sich zu einer bipolaren Störung entwickeln oder unverändert fortbestehen.

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