Alles zu viel: Ori
Neurodivergente Menschen nehmen die Welt anders wahr als neurotypische. Auf die eigenen Bedürfnissen zu hören, musste Ori erst lernen.
Text: Edith Ginz Foto: Guilherme Reininger da Rosa
Ori diskutiert mit ihrer:seiner Mutter, ob sie:er von der Volksschule zuhause bleiben darf. Dem Schulkind ist es dort zu laut und zu anstrengend. Ori hasst es, jeden Tag mindestens fünf Stunden still im Unterricht zu sitzen und sich so vielen Reizen aussetzen zu müssen. Manchmal lässt Oris Mutter nach – heute nicht. Bei der Straßenecke vor der Schule fängt Ori zu weinen an. Das Kind erzählt, dass es Angst vor einer Lehrerin hat. Daraufhin darf Ori die Mutter in die Arbeit begleiten. Dort erwartet Ori eine Umgebung mit noch mehr Geräuschen und sozialen Interaktionen, die ihr:ihm zu viel sind.