2 Bücher über PMDS
Diese zwei Bücher erklären dir, was du über die unbekannte Störung wissen musst.
Text: Jana Reininger
Collage: Jana Reininger
Die prämenstruelle dysphorische Störung (PMDS) ist weitgehend unbekannt – Betroffenen und ihren Angehörigen genauso wie Ärzt:innen und Psycholog:innen. Umso wichtiger wird Lektüre zu dem Thema. ZIMT hat zwei Bücher über PMDS gefunden.
PMDS als Herausforderung. Die prämenstruelle dysphorische Störung als schwerste Form des PMS
von Almut Dorn, Anneliese Schwenkhagen und Anke Rohde
Dieses Buch wurde von einem Team mit verschiedenen Expertisen herausgegeben: Die psychologische Psychotherapeutin Almut Dorn gibt gemeinsam mit Gynäkologin Anneliese Schwenkhagen und Psychiaterin Anke Rohde umfassende Einblicke in die PMDS. Das Buch wendet sich insbesondere an Betroffene und deren Angehörige. Trotz seiner Wissenschaftlichkeit ist es also einigermaßen einfach verständlich. Fachbegriffe werden mit einem Glossar erklärt und konkrete Fallbeispiele laden Leser:innen ein, sich in den Geschichten der anderen wiederzuerkennen.
Besonders gefällt uns der historische Abriss, mit dem das Buch beginnt: Welche Mythen und Erwartungen existieren rund um den Zyklus und brauchen wir diesen heute überhaupt noch? Das Werk erklärt Ursachen und Einflussfaktoren aus bio-psychosozialer Perspektive, zeigt Symptome auf und beleuchtet Therapiemöglichkeiten und Selbsthilfestrategien.
Am Ende des Buches befindet sich eine Liste mit häufig gestellten Fragen betroffener Personen. Darunter auch: Was tun, wenn ich keine Ärzt:innen finde, die PMDS kennen? Selbst zur:m Expert:in werden, lautet die Antwort – und zwar mit diesem Buch (okay – ein Zyklustagebuch werdet ihr auch führen müssen!).
PMDS. Wege zu einem entspannten Zyklus
von Dani Wolf
Dani Wolf ist keine Medizinerin. Zur Expertin macht sie vor allem ihre eigene Erfahrung als Betroffene von PMDS – so erzählt sie es selbst in ihrem Buch, das sich an weitere Betroffene richtet. Denn: Wo die Medizin keine Information hergibt, müssen eben Nicht-Mediziner:innen aushelfen.
Wolf schreibt ihr Buch aus der Ich-Perspektive. Sie erzählt von ihrem persönlichen Weg und von einem langjährigen Kampf mit einer Diagnose, die fast keine:r kennt. Ihr Pfad führt vorbei an Medikamenten und Alternativmedizin, an Selbsthilfestrategien, Familiengründung, Verhütung, weiteren Diagnosen und starken Meinungen, durch die die Objektivität des Buches hier und da ins Schwanken gerät.
Gleichzeitig hinterlegt Wolf ihre Beschreibungen mit wissenschaftlichen Quellen. Sie zeigt anerkannte Symptome auf, berichtet von Fallbeispielen und gibt Tipps, die man auch bei Dorn und ihren Kolleginnen nachlesen kann – nur eben in der Form, als würde sie einer Freundin von ihrer Reise erzählen – verziert mit kleinen Schnipseln, die wirken, als hätte Wolf sie aus ihrem Tagebuch ausgeschnitten.
Unser Fazit
Welches Buch du auswählst, hängt letztlich ganz von deinem Geschmack ab. Die beiden Werke überschneiden sich inhaltlich zu großen Teilen und stammen aus dem gleichen Jahr. Beide vermitteln dir viel Information, nach der du andernorts lange suchen musst. Bonuspunkte bekommt von uns der interdisziplinäre Zugang von Almut und ihren Kolleginnen.