Ein Raum für Christl Mth.
In ihrem Debüt „Ich glaub ich hasse mich“ widmet sich Christl Mth. den Gefühlen, die man oft lieber verdrängt. ZIMT hat sich das Buch angesehen.
Text: Jana Reininger
Bild/Collage: Haymon Verlag/ZIMT Magazin
“Wie geht es dir?
Eine beschissene Frage. Ich glaube, ich hasse nichts mehr als diese Frage, abgesehen von Koriander natürlich […]”
Christl Mth. ist Künstlerin. Sie macht Musik, malt und schreibt. Mit ihrem Debüt “Ich glaub ich hasse mich” liefert sie ein Buch, das man auf den Couchtisch legen und bei Kerzenlicht und Lavendelduft durchblättern möchte – dann, wenn man endlich einmal wieder viel Zeit hat, um mit sich selbst in Berührung zu kommen.
“Ellipsenförmige Tablettchen
kommen zu Besuch im maßlos überforderten Organismus,
stimmungsaufhellend wirken,
eine kleine Taschenlampe in der Dunkelheit
schadet ja nie, um die Umrisse
wenigstens wieder
zu erahnen, blinzelnd zu erraten. […]”
In ihren Gedichten und ihrer Prosa baut Christl Mth. einen Raum für Gedanken, denen man oft lieber keine Aufmerksamkeit schenkt. Sie benennt Gefühle, die auftauchen, wenn man vor dem Spiegel steht und Unsicherheiten, die frisch Verliebte kennen, schreibt über Medikamente, Zigaretten und signifikante Andere, die eigentlich schon längst der Vergangenheit angehören sollten.
Zwischen den Texten laden Christls Illustrationen in knalligen Farben zum Verweilen ein. Sie fragen die Leser:innen nach ihren Befindlichkeiten und lassen Raum offen für freie Interpretation, Humor und eigene Erinnerungen.
“Als ich dich heute sah, da hab ich mich kurz so gefühlt, wie alle immer sagen, dass es sich anfühlt, wenn man fühlt.”
Wem empfehlen wir das Buch? Liebhaber:innen von Poesie und Prosa, Fans von Stefanie Sargnagel und Rupi Kaur.
Wie lange liest man an dem Buch? Das Buch umfasst 128 Seiten und ist sicher keine Lektüre zum einmaligen, schnellen Durchlesen.
Wann ist das Buch erschienen? Am 15.09.2023.
Was kostet das Buch und wo kann man es kaufen? Das Buch kostet EUR 22,90 und ist hier erhältlich.